Morbus Osgood-Schlatter

Das kennen Sie als Eltern vielleicht auch:

»Mein Sohn ist 14 Jahre und hat seit 1 Jahr immer wieder Knieprobleme. 

Die Diagnose ist laut allen Medizinern eindeutig: Morbus Osgood Schlatter.

Er spielt aktiv Fußball, vor den Problemen 5-6 Einheiten die Woche. Zudem ist er stark gewachsen.

Leider sieht die Therapie der Ärzte nur „Bandage tragen“ und „weniger Sport vor“. 

Das heißt zur Zeit 3 Wochen trainieren und dann 6-12 Wochen Pause. Das ist natürlich nicht förderlich und er wird sicher seinen Platz im DFB-Stützpunkt verlieren. Den Platz in der ersten Mannschaft hat er schon verloren. 

Meine Bitten nach Physiotherapie oder auch Stoßwellentherapie wurden bisher nur belächelt. Da könne man nichts machen, das wächst sich raus.

Mein Sohn liebt seinen Sport und ist jetzt in ein tiefes Loch gefallen...«

Was ist Morbus Osgood-Schlatter ?

Morbus Osgood-Schlatter wird im Fachchinesisch der Mediziner als »Traktionsapophysitis« beschrieben.

Die Apophyse ist ein Knochenauswuchs, an dem Bänder oder Sehnen ansetzen und der zunächst aus Knorpelgewebe besteht. Erst mit Abschluss des Wachstums verknöchert die Apophyse.

Eine Apophysitis ist eine überlastungsbedingte Entzündung im Ansatzbereich der Kniescheibensehne an der Apophyse des Unterschenkelknochens.

Wer hat´s erfunden ?

Benannt wurde die Erkrankung nach dem amerikanischen Arzt Dr. Robert Osgood und dem Schweizer Dr. Carl Schlatter, die das Problem erstmals 1903 unabhängig voneinander beschrieben haben.

Wie häufig ist der Morbus Osgood-Schlatter ?

Von Morbus Osgood-Schlatter betroffen sind vor allem junge Fussballer, die sich im Wachstumsschub befinden.

Einige sind neben dem Verein zusätzlich in einer Auswahl oder im Stützpunkttraining mehrfach belastet.

Im Fußball sind bis zu 21% aller Spielerinnen und Spieler von Morbus Osgood-Schlatter betroffen.

Die Jungs sind dabei meist 12-15 Jahre alt (D-/C-Jugend), die Mädchen sind mit 8-12 Jahren etwas früher dran (E-/D-Jugend).

In 20-30% sind beide Seiten betroffen.

In anderen Sportarten, wie Basketball, Handball, Volleyball, Turnen und rhythmische Sportgymnastik, Kampfsportarten, Feldhockey und Laufsport sind es bis zu 10%

Typische Symptome bei Morbus Osgood-Schlatter

Typisch für den Morbus Osgood-Schlatter ist eine belastungsabhängige schmerzhafte Schwellung unterhalb der Kniescheibe am Ansatz der Kniescheibensehne am Unterschenkel.

Die Beschwerden treten am Anfang erst nach der Belastung, teilweise auch erst am nächsten Tag auf. Später dann auch während dem Sport, so dass das Training oder das Ligaspiel / der Wettkampf abgebrochen werden muss.



Das Bild zeigt die typische Schwellung für einen im Alter von 12 Jahren durchgemachten Morbus Osgood-Schlatter am linken Knie bei einer jetzt 21jährigen Fußballerin. 

Als Jugendspielerin beim FC Bayern München spielte Sie ohne Probleme (ausser Schmerzen beim Knien auf hartem Boden). Jetzt während der Saison im US-Highschool-Soccer berichtet sie über wiederholte belastungsabhängige Beschwerden der Kniescheibensehne. 

Morbus Osgood-Schlatter scheint das Risiko für das Auftreten eines »jumpers knee« nach Wachstumsabschluss zu erhöhen.

Risikofaktoren für Morbus Osgood-Schlatter

Der Morbus Osgood-Schlatter betrifft vor allem sportlich aktive Heranwachsende.

Frühe Konzentration / Spezialisierung auf eine Sportart erhöht das Risiko deutlich: Wenn die Wochenstunden in einer Sportart höher sind das als Alter des Sportlers, ist das Risiko an Morbus Osgood-Schlatter zu erkranken um das 4-fache erhöht !

Kinder und Jugendliche, die bereits an einem Morbus Sever erkrankt waren (das ist die »Apohysitis« am Fersenbein mit Ansatzbeschwerden der Achillessehne)

Die übliche Behandlung:

Der Bericht über ihren von Osgood-Schlatter betroffenen Sohn ganz am Anfang dieses Artikels zeigt die übliche Vorgehensweise der meisten Ärzte:

Es wird eine meist komplette Sportpause empfohlen, daneben soll der Betroffene Kühlen und entzündungshemmende Salben, wie Ibuprofen oder Diclofenac-Gel, verwenden. Manchmal werden zusätzlich Bandagen verschrieben.

Das klassische P.E.C.H.-Schema: also Pause, Eis, Compression (hier über die Bandage) und Hochlegen. Zugegeben, das Hochlegen fehlt bei den Ratschlägen. Dafür wird zu Abwarten geraten: 

Die Schmerzen sollten nach 1-1,5 Jahren bei 90% der Betroffenen von selbst verschwinden, spätestens nach Abschluss des Wachstums.

Selbst bei akuten Sportverletzungen wird das P.E.C.H.-Schema nicht mehr verwendet. Und Abwarten scheint nicht bei allen Betroffenen helfen.

Nach neusten Studien wird der beschriebene Spontanverlauf in Frage gestellt. Die Beschwerden verschwinden in über einem Viertel der Fälle auch nach Abschluss des Wachstums nicht.

Man kann es den jungen Patienten nicht verdenken, dass Sportpause und nur Hoffen, dass es irgendwann verschwindet, keine Option ist. Wobei bereits eine kurze Sportpause dazu führt, dass der Junior ihnen vor lauter Frust die Tapete von den Wänden kratzt...

Also ist das jetzt das Ende der Sportkarriere ?

Die Anfrage einer besorgten Mutter:

» Hallo, mein Sohn er ist 14 Jahre hat "Morbus Osgood-Schlatter" diagnostiziert bekommen, er geht in ein Sportinternat wo die Burschen 4 mal in der Woche Fussball trainieren, nun habe ich von einen Bekannten gehört das diese Diagnose das Ende seiner Fußballkarriere wäre !!! Stimmt das, oder gibt es eine Möglichkeit wie man das Problem in den Griff bekommt? Bin für jede Antwort dankbar…«

Nein, das bedeutet sicher nicht das Ende einer Fußballkarriere.

Bekannte Beispiele sind Jan Koller (Borussia Dortmund) oder aktuell Randal Kolo-Muani, der französische Fußballnationalspieler. Letzte Saison bei Eintracht Frankfurt, spielt er jetzt bei Paris St. Germain.


Beide haben in ihrer Jugend die Erkrankung durchgemacht. Kolo-Muani wurde wegen der Erkrankung die Aufnahme in mehrere Fußballnachwuchszentren verweigert.

Lieber nicht zum Arzt wegen der Knieschmerzen

Man kann es auch verstehen, dass die jungen Sportler (viel zu) lange warten, bis sie sich von einem Arzt untersuchen lassen.

»Der verbietet mir sowieso nur das Laufen oder den Fußball«

Und damit hat der oder die Betroffene tatsächlich in den meisten Fällen recht, wie oben beschrieben.

Nur stehen die Chancen beschwerdefrei zurück zum Lieblingssport zu kommen wesentlich besser, je früher man sich untersuchen lässt und der Arzt eine Therapie bei Morbus Osgood-Schlatter vorschlägt, die nicht alleine aus Geduld und Sportpause besteht.

Wie kann ich das Problem in den Griff bekommen ?

Die Therapie des Morbus Osgood-Schlatter hat in den letzten Jahren deutlich verändert. Dabei kann auf eine generelle und lang anhaltende Sportpause komplett verzichtet werden.

Zentraler Punkt der Behandlung ist die individuelle Belastungssteuerung: Was darf ich weiter machen, was muss ich kurzzeitig reduzieren oder pausieren ? Wie merke ich, was zu viel ist und wann ich wieder mehr Sport machen kann ?

Kann ich die Belastung im Training reduzieren, dafür beim Spiel wieder mit dabei sein ? Jedenfalls sind das für jeden Betroffenen deutlich bessere Aussichten, als nur die ganze Zeit an der Seitenlinie zuschauen müssen.

Der Patient muss wissen, wie er seine Belastung selbst steuern kann.

Daneben ist die moderne Therapie nicht komplett auf Verzicht und Pause ausgelegt, sondern zeigt auf, was der Patient selbst aktiv tun kann.

Genau diese Anleitung bekommst Du bereits in unserem Mini-Kurs zum Morbus Osgood-Schlatter gezeigt.

Ergebnisse

Wir bei Haxndoktor haben bereits zahlreiche Osgood-Schlatter-Betroffene und deren Eltern online gecoacht. Mit äussert erfreulichen Rückmeldungen:

»Sehr geehrter Herr Dr. Weinert,
als erste Rückmeldung kann ich sagen, dass Niclas ... immer noch schmerzfrei ist und dies, obwohl er seit ca. zwei Wochen wieder am normalen Training teilnimmt.
Zudem macht er, neben der 1x wöchentlich stattfindenden Physiotherapie, fleißig seine Übungen. Vielen Dank nochmal dafür...«
Birgit L., Potsdam.

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